Yoga und Schreiben – wie war’s?
Ich muss gestehen, ich hatte Angst, dass der Kurs gar nicht zustande kommt. Gibt es in einem kleinen Dorf im Bayrischen Wald wirklich Leute, die Lust haben, Yoga und Kreatives Schreiben zu kombinieren? Im Seminarhaus „Lichtes Haus“ in Rimbach, in dem unser Seminar stattfinden sollte, gibt es regelmäßig gut besuchte Yogakurse. Aber mit Schreiben verbinden viele Menschen Hemmungen, weil sie in der Schule oder im Beruf schlechte Erfahrungen gemacht haben. Und dann auch noch beides kombinieren? Aber offensichtlich habe ich mich getäuscht und es gibt es im Landkreis Cham viele Menschen, die Lust haben, sich auf Neues einzulassen und Gutes für sich und ihre Gesundheit zu tun. Der Kurs war mit 12 Teilnehmerinnen zwischen 22 und 68 Jahren komplett ausgebucht und als alle ihre Matten ausgerollt hatten, war der Yogaraum im Seminarhaus brechend voll.
Drei thematische Blöcke
Und wie war es denn nun? Passend zum Frühling stand der Workshop unter dem Motto „Blick nach vorne“. Im Seminarhaus mit grandiosem Ausblick auf das Regental und die umgebenden Berge fiel es allen sehr leicht, sich auf das Thema Aufbruch zu konzentrieren. Wir Dozentinnen, Yogalehrerin Eva Bablick und ich als Schreibtrainerin, hatten den fünfstündigen Workshop in drei Blöcke unterteilt. „Was war? Wo stehe ich? Wo will ich hin?“ waren die zentralen Fragen. Pro Block wechselten sich jeweils Yogaeinheiten, kurze Meditationen und Schreib-Übungen ab. Dadurch kamen die Teilnehmenden zur Ruhe und kräftigten ihren Körper. Anschließend konnten sie ihre Gedanken zu Papier bringen.
Hund, Baum und Berg treffen ABCDarium
Eva hatte thematisch passende Yohahaltungen ausgesucht: Der herabschauende Hund blickte zurück, Berg und Baum waren gut im Hier und Jetzt verwurzelt, und die Kriegerin visierte ihre Wünsche und Ziele an. Ergänzend dazu bot ich den Teilnehmerinnen Schreibimpulse an. Mit Hilfe eines ABCDariums sammelten sie Erinnerungen, beim Seriellen Schreiben wurden sie sich bewusst, wofür sie in ihrem Leben dankbar sind. Bei der abschließenden Schreibeinheit bündelten sie mittels Cluster ihre Ziele, führten ein Papiergespräch mit ihrem wichtigsten Wunsch und fassten ihre Erkenntnisse in einem Elfchen zusammen. Bei einem Gallery Walk konnten dann alle die Werke bewundern. Sehr wichtig war auch der Austausch in Zweiergruppen. Der Raum summte und brummte von den Stimmen und es war zu spüren, wie stärkend und intensiv die Gespräche waren.
Konzept aufgegangen, Folgetermin ausgebucht
Fazit: Unser Konzept ist total aufgegangen. Die Teilnehmerinnen sind zufrieden, gelöst und entspannt nach Hause gegangen. Ich freue mich riesig, dass sich fast alle für den Folgetermin im Oktober angemeldet haben, der für Samstag, den 7. Oktober geplant ist. Unter dem Motto „Von den Wurzeln bis zum Himmel“ geht es um Kraft und Stärke.
PS: Das Präventionsangebot fand im Rahmen des von der AOK Bayern geförderten Projektes „Gesundheitsbotschafter des Landkreises Cham“ unter der Trägerschaft der GesundheitsregionPlus des Landkreises Cham statt.